Seit Sommer 2023 bietet die European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS) angehenden Augenärzten europaweit Simulatortraining für die Kataraktchirurgie an. Diese Maßnahme gehört zur Bildungsstrategie der Gesellschaft für ihre jüngeren Mitglieder, wie Dr. Oliver Findl, ehemaliger Präsident der ESCRS und Initiator dieses Projekts, erläutert.
Zu diesem Zweck beschaffte die ESCRS mit ihren gemeinnützigen Mitteln einen Eyesi Surgical Simulator. Die ESCRS bietet Auszubildenden mit eingeschränktem oder keinem Zugang die Möglichkeit, die Vorzüge der Kataraktchirurgie in einer kooperativen und risikofreien Lernumgebung in praktischen Übungen zu erlernen. Der Simulator soll bei der jeweiligen nationalen Partnerorganisation des Landes aufgestellt werden, die während der sechs- bis achtwöchigen Kursdauer die Koordination der Schulungsteilnehmer übernimmt.
Exzellenz in der Augenheilkunde
Haag-Streit Simulation war schon immer Vorreiter für bahnbrechende ophthalmologische Innovationen zur Verbesserung der augenmedizinischen Versorgung weltweit, doch die ESCRS-Initiative „Moving Simulator” macht deutlich, dass wir alle das gleiche Ziel verfolgen, nämlich neue Standards in der Ausbildung von Augenärzten zu setzen. Seit über 15 Jahren revolutioniert der Eyesi Surgical Simulator die Art und Weise, wie Augenspezialisten lernen und ihre Kompetenzen ausbauen. Das innovative Trainingssystem ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Ausbildung angehender Augenchirurgen und bietet eine sichere und realistische Umgebung, in der sie Operationstechniken üben und ihre praktischen Fähigkeiten weiterentwickeln können.
In Deutschland produzierte die ESCRS dieses Video in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. med. Burkard Dick von der Augenklinik der Ruhr-Universität Bochum. Es zeigt, wie der Eyesi Surgical Simulator Auszubildenden die Möglichkeit bietet, die Vorzüge der Kataraktchirurgie in einer kooperativen und risikofreien Umgebung in praktischen Übungen zu erlernen:
Schließung der Ausbildungslücke
Die ESCRS ist überzeugt, dass die simulatorgestützte Schulung zur Überbrückung der europaweiten Diskrepanzen in der Ausbildung beitragen kann. Besonders beeindruckend an dieser Initiative ist das Engagement, Eyesi Surgical auch in europäischen Ländern einzuführen, in denen dieses effiziente Lehrmittel bisher nur begrenzt verfügbar war. In größeren europäischen Ländern wie Großbritannien und Frankreich ist der Zugang zu Simulatoren relativ gut ausgebaut, sodass angehende Augenärzte praktische Erfahrungen in einer kontrollierten Umgebung sammeln können, oft zu geringen oder gar keinen Kosten.
Allerdings steht dieses Privileg nicht allen gleichermaßen zu. Kleinere Länder und einige Regionen in Osteuropa stehen vor großen Herausforderungen bei der Beschaffung von Simulatoren, da hierbei erhebliche Anschaffungskosten anfallen. Angesichts dieser gravierenden Diskrepanz beim Zugang zu fortschrittlicher augenmedizinischer Fachausbildung bemühte sich die ESCRS um eine Lösung.
Was wird angeboten?
An jedem Standort absolvieren die Teilnehmer ein maßgeschneidertes Katarakt-Schulungsprogramm, das auf einem achtstündigen Lehrplan basiert, der von Artemis Matsou und Alja Crnej von der ESCRS entwickelt wurde. Die Inhalte werden in zwei übersichtlichen vierstündigen Sitzungen vermittelt. Um den Teilnehmern die ersten Schritte mit dem Simulator zu erleichtern, steht ihnen während der ersten Sitzung ein Ausbilder zur Seite.
Was lernen die Teilnehmer?
Das Hauptaugenmerk liegt auf grundlegenden Fertigkeiten im Bereich der Kataraktchirurgie, beispielsweise auf der Tremorkontrolle, der beidhändigen Koordination und den grundlegenden Schritten der Phakoemulsifikation. Es werden jedoch auch einige Module für erfahrenere Chirurgen angeboten.
Bisherige Kursstandorte
- Rumänien (SRCCR)
- Ukraine (SUO)
- Österreich (ÖOG)
- Griechenland (HSIOIRS)
- Italien (AICCER)
- Deutschland (GSCRS/DGII)
- Serbien (GHSM)
In dieser Animation sehen Sie die Fortschritte der „Moving Simulator“-Initiative auf ihrer Mission durch Europa:
Deutschland, Frühjahr 2024
Studierende der Augenklinik der Ruhr-Universität absolvierten einen interaktiven Kurs zur Kataraktchirurgie. Durch die Kombination des Eyesi Surgical Simulators mit einem Nasslabor und künstlichen Augen erhielten die Assistenzärzte intensive Einzelschulungen zu den Kapsulorhexis- und Phako-Techniken, die jeder junge Chirurg beherrschen muss. Betreut wurden sie dabei von Marshall Dial, VP Education & Simulation Market Development bei Haag-Streit, und Dr. Ivo Ferreira von der Oftalmo University.
Wo kommt der Eyesi Surgical Simulator als Nächstes zum Einsatz?
Der ESCRS-Simulator soll jedes Jahr in mindestens sechs Länder gebracht werden, wobei jedes Land je nach Bedarf alle zwei Jahre beteiligt sein wird. In diesem Nachrichtenbeitrag erfahren Sie regelmäßig Neues über die Initiative und deren weitere Entwicklung!
Sie möchten auch dabei sein?
Informationen zur Mitwirkung an der ESCRS-Initiative „Moving Simulator” finden Sie auf der ESCRS-Website.